Liechtenstein lehnt Photovoltaik-Pflicht mit grosser Mehrheit ab

Die Befürworter der Energievorlagen. U.A. Manuela Haldner-Schierscher (FL) und Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni | Foto: Gregor Meier

Liechtenstein hat sich in einem heute stattgefundenen Referendum mit deutlicher Mehrheit gegen die Einführung einer Photovoltaik-Pflicht ausgesprochen. 66,6 Prozent der Stimmbürger stimmten gegen das Gesetz, das vorsah, dass neu errichtete Wohngebäude verpflichtend mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden sollten. Auch bei Nicht-Wohngebäuden wäre eine nachträgliche Installation bei bestehenden Gebäuden erforderlich gewesen.

Das Referendum behandelte nicht nur die Photovoltaik-Pflicht, sondern auch die Anpassung der Gebäudevorschriften, die unter anderem den Einbau von Wärmepumpen in bestehenden Gebäuden vorsahen. Beide Vorlagen wurden von den Liechtensteinern mit grosser Mehrheit abgelehnt.

Umweltministerin Sabine Monauni äusserte sich gegenüber der Liechtensteinischen Online-Zeitung Landesspiegel enttäuscht über das Referendumsergebnis. Sie bedauert, dass die Mehrheit nicht von den Vorteilen der Energievorlage überzeugt werden konnte. Dieser Umstand führe dazu, dass ein wesentliches Element für die Umsetzung der Energie- und Klimaziele fehlt. Monauni betont, dass ohne ein konkretes Ziel die Grundlage für eine erfolgreiche Energie- und Klimastrategie fehle. Die Regierung werde nun Optionen prüfen und überlegen, wie sie die Ziele dennoch erreichen könne.

Diese Ergebnisse spiegeln die vielfältigen Herausforderungen und unterschiedlichen Meinungen im Zusammenhang mit nachhaltiger Energiepolitik wider. Die breite Diskussion über die notwendigen Schritte zur Erreichung von Energie- und Klimazielen in der Region wird durch die ablehnende Haltung der Bevölkerung gegenüber den vorgeschlagenen Massnahmen verdeutlicht.

Die Entscheidung gegen die Photovoltaik-Pflicht und andere nachhaltige Gebäudevorschriften zeigt, dass es in Liechtenstein eine Diskrepanz zwischen dem Bestreben nach Umweltschutz und den präferierten Methoden zur Umsetzung gibt. Die Debatte darüber, wie die Gesellschaft ihren Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten kann, wird somit weiterhin im Fokus stehen.

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