Im Kanton Glarus können Jugendliche bereits ab 16 Jahren abstimmen und wählen. Doch auf nationaler Ebene wird das Stimmrecht ab diesem Alter vorerst nicht eingeführt. Der Nationalrat hat in den letzten Jahren bereits drei Mal Ja zum Stimmrechtsalter 16 gesagt, doch nach den letzten Wahlen hat sich die Meinung geändert.
Die Argumente gegen das Stimmrechtsalter 16 sind vielfältig. Zum einen gibt es Bedenken, dass die Schweizer Bevölkerung dagegen ist. Zudem wird angeführt, dass Jugendliche nicht interessiert genug und nicht reif genug seien, um politische Entscheidungen zu treffen. Insbesondere im bürgerlichen Lager besteht die Befürchtung, dass die zusätzlichen Stimmbürgerinnen und Stimmbürger mehrheitlich den Linken nützen würden.
Allerdings zeigen bisherige Erfahrungen, dass die Auswirkungen des Stimmrechtsalters 16 auf die Stimmbeteiligung gering sind. Es gibt keine repräsentative Untersuchung dazu, ob Jugendliche das Stimm- und Wahlrecht wollen und es auch tatsächlich nützen würden. Dennoch ist die Schweiz bereit, immer wieder neu auszuhandeln, wer an der Demokratie teilhaben darf.
Trotz der Ablehnung auf nationaler Ebene ist es gut möglich, dass das Stimmrechtsalter 16 irgendwann eingeführt wird. Die Diskussion darüber wird auf kantonaler und bundesweiter Ebene weiterhin geführt. Die Frage, ob Jugendliche bereits mit 16 Jahren politisch mitentscheiden dürfen, bleibt also weiterhin aktuell.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Debatte entwickeln wird und ob sich in Zukunft eine Mehrheit für das Stimmrechtsalter 16 finden lässt. Bis dahin bleibt das Stimmrecht ab 16 Jahren eine Ausnahme im Kanton Glarus und die Jugendlichen müssen sich mit ihrer Stimme auf nationaler Ebene noch gedulden.
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